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Ask the expert: Wie kann die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen funktionieren?

Aktualisiert: 17. Juli 2020

In den kommenden Monaten werden auf unserem Blog vermehrt IT- und Digitalisierungsexperten zu Wort kommen in unserer neuen Reihe "Ask the expert"!


Den Start übernimmt Robert Focker, Gründer von Novondo, der Digitalisierungsplattform für kleinere und mittleren Unternehmen. Robert ist selbst aus dem SAP Bereich (Schwerpunkt SAP Business ByDesign), hat in Dresden Wirtschaftsinformatik studiert und verbindet seit jeher die Softwareentwicklung mit der Prozessgestaltung.


Warum wurde Novondo.de gegründet?


Nach meinem Studium habe ich jahrelang im Bereich SAP-Software für KMUs gearbeitet und auch eine eigene Firma gegründet. Während dieser Zeit habe ich immer wieder gesehen, dass die kleinen und mittleren Unternehmen Experten sind, in dem was Sie tun. Wenn es jedoch um das Thema digitale Unterstützung des Geschäftsmodells und den dazugehörigen Prozessen und Bereichen (Vertrieb, Dienstleistung, Produktion, Personal, Einkauf, …) geht, kommen diese auf Basis der unterschiedlichsten Gründe immer wieder an Ihre Grenzen.

Robert Focker - Novondo.de

Beispiele:

· sensible Daten werden primär in Excel vorgehalten

· Studenten und Praktikanten sind für die Auswahl- und Implementierung von Software Systemen verantwortlich

· Viele voneinander getrennte Datensilos

· Fehlende Softwareunterstützung von Kernprozessen

· Falsch oder nur teilweise erhobenen

· uvm.

In der Regel führte dies dann zu:

· Überdimensionierter oder unterdimensionierte Infrastruktur

· Überfordertes Personal

· Fehlende Know-how Träger im Unternehmen

· Überteuerte IT-Projekte

· Gereizter Stimmung und blockieren der Projekte

· Dauerhafte Reduzierung der Produktivität des Unternehmens


Welches Ziel verfolgen Sie mit Novondo.de?


NOVONDO.de möchte kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, die Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Die Digitalisierung soll dabei nicht als Zwang, sondern als Mittel gesehen werden, Kosten zu reduzieren, neue Ertragsquellen zu erschließen oder einfach nur das Unternehmen attraktiver für neue oder die vorhandenen Mitarbeiter zu machen.

NOVONDO.de und das damit verbundene Partnernetzwerk dient dabei als zentraler Sparringspartner und Beraternetzwerk auf Augenhöhe des Mittelstands für:

· die Realisierung der unternehmenseigenen Ideen

· die Entwicklung einer geeigneten Digital Strategie

· die Vermittlung vorqualifizierten Anbietern, Freelancern oder Kooperationspartnern

· Ressourcenbeschaffung und Personalvermittlung

· Rechtliche Themen, wie DSGVO, Verträge, …

· Fördermittelberatung

· Schulung


Denken Sie, dass wir Unternehmensstrukturen wie in Silicon Valley und anderen internationalen Think Tanks auch in Deutschland brauchen? Haben wir diese bereits?

Was ich beindruckend am Silicon Valley finde, sind die enormen unternehmerischen Leistungen, die von dieser Region ausstrahlen. Das was uns das Silicon Valley weit voraus hat, sind das fruchtbare Umfeld für Ideen sowie Dinge anzugehen. Dazu kommen noch das enorme Risikokapital sowie die Bereitschaft und die Kreativität mit Hilfe neuer Technologien in atemberaubender Zeit weltverändernde Geschäftsmodelle und Firmenwerte zu schaffen.


In Deutschland haben wir tolle große und weltbekannte Firmen, wie z.B. SAP oder auch VW. Allerdings haben wir nichts Vergleichbares in einer Größenordnung wie Google, Amazon oder Facebook und dies wahrscheinlich noch auf absehbare Zeit. Daher sollte es Deutschland interessieren, wie wir es schaffen können, ähnliche technologische Marktführer zu kreieren.


Allerdings muss ich ironische Weise auch beifügen, dass eine Kopie leider auch nie so gut sein wird, wie das Original. Vielleicht kann man mit einer Kombination mit den Werten für die Deutschland steht sowie den Impulsen aus dem Silicon Valley noch mehr erreichen.


Wie gehen Ihre Kunden mit den Herausforderungen der Digitalisierung um? Haben sich die Herausforderungen in den letzten Jahren geändert?

Die Herausforderungen ändern sich in meinen Augen immer mit den Möglichkeiten der aktuellen Technologien. In den letzten Jahren und Jahrzenten haben z.B. das Internet oder auch das mobile Telefon und alles was darum entstanden ist, viel verändert. Zukünftige Technologien, wie z.B. die Blockchain, Künstliche Intelligenz, Augmented Reality, autonomes Fahren und Fliegen, Quantencomputer, virtuelle Realitäten werden sicherlich ganz neue Akzente setzen und Chancen mit sich bringen.

Viele Unternehmen haben eigentlich erkannt, dass Sie sich organisatorisch und technologisch anders aufstellen sollten. Allerdings findet man hier die volle Bandbreite im Umgang mit dieser Erkenntnis. Wir haben die wenigen Vorreiter, die dies als klaren Wettbewerbsvorteil für Ihr eigenes Unternehmen sehen und daher alles dafür tun, um dies zu nutzen. Diese setzen auf flache Hierarchien mit schnellen Entscheidungswegen, größtenteils digitalisierte Prozesse mit einem überdurchschnittlichen Automatisierungsgrad sowie softwaregestützter Kollaboration und Kommunikation.

Der Großteil unter den kleinen und mittelständischen Unternehmen hat hier allerdings noch viel Potential und andere fühlen sich entweder überfordert oder bereits sogar abgehängt.

Kommunikation ist in der Digitalisierung entscheidend

Welche Skills sind im Zeitalter der Digitalisierung aus Ihrer Sicht gefragt?

Viele Dinge werden in Zukunft einfach automatisierter ablaufen. Egal in welcher Branche oder in welchem Bereich eines Unternehmens wir uns befinden. Daher denke ich, dass es neben der Offenheit für Technologien, auf die Softskills und das Methodenset einer Person ankommen wird. Dazu gehören Fähigkeiten, wie die Übernahme von Verantwortung, der Umgang mit Fehlern, die Herangehensweise bei komplexen Fragestellungen, Kreativität, die Begeisterung und den Mut Mehrwerte zu schaffen und sein Umfeld hierbei mit einzubeziehen.


Wie wird aus Ihrer Sicht die Digitalisierung die Arbeitswelt verändern?

Viele Dinge werden immer an Schnelligkeit sowie dem Kosten-Nutzen-Verhältnis gemessen. Überall wo Digitalisierung dies erreichen kann, wird Sie sich Technologisch und auch von der Mentalität, also wie gehe ich Dinge an und steuere ich mein Unternehmen, her durchsetzen.

Tätigkeiten werden mehr und mehr automatisiert und die Bereiche, wo dies nicht geht, werden mit technologischen Helfern ausgestattet sein. Diese haben dann Sprachsteuerung, sind KI-basiert und unterstützen uns wo es geht mit Augmented Reality Technologie.


Auch die Art wie wir miteinander reden oder arbeiten wird sich deutlich verändern. Immer mehr wird sich online oder sogar in virtuellen Umgebungen abspielen und am besten hat dann jeder auch seinen eigenen Avatar.

Bildung muss effizienter und einfacher in den Arbeitsalltag integrierbarer sein. Dies funktioniert am besten mit Gadgets wie virtuellen Brillen, die uns den Zugriff per Abo auf riesige Wissensdatenbanken, 3D animierte Sachverhalte sowie virtuelle Akademien ermöglichen.


Vieles klingt für den einen oder anderen ein bisschen befremdlich. Allerdings existiert dies bereits alles und muss nur noch die notwendige Akzeptanz erreichen.


Stirbt das klassische Büro aus? Welche Vor- und Nachteile hat das virtuelle Arbeiten im Team aus Ihrer Erfahrung?


Hier ergeben sich in meinen Augen enorme Einsparungspotentiale. Wenn jeder die Möglichkeit hat, mit Hilfe eines eingerichteten Arbeitsplatzes von zu Hause oder von unterwegs zu arbeiten, wieso sollte ich dann dem Mitarbeiter den Arbeitsweg und den Berufsverkehr aufbürden und für eine hohe monatliche Belastung enorme Büroflächen anmieten. Dies steigert somit die Attraktivität des Unternehmens und senkt die monatlichen Belastungen.

Wenn wir es darüber hinaus auch hinbekommen neue Arbeitsweisen und Führungsstile Technologie unterstützt und flächendenken umzusetzen, dann denke ich, dass die Frage nicht ob sondern wann ist.


Zu der aktuellen Situation: Denken Sie, dass durch Covid-19 die Digitalisierung positiv beeinflusst wird? Was braucht es, damit man dies als Chance sieht?

Ich stelle fest, dass viele Unternehmen im Bereich Homeoffice und den damit verbundenen Tools viel unternommen und ermöglicht haben. Für mich ist dies aber nur ein Bruchteil der Möglichkeiten der Digitalisierung. Ich denke allerdings, dass es wenigstens dazu beigetragen hat, sich über alternative Geschäftsmodelle, neue Führungsstile, digitale Produkte und deren Möglichkeiten, Cloud, mehr Automatisierung und Softwareunterstützung Gedanken zu machen. Jetzt kommt es allerdings darauf an, ob das Tagesgeschäft die Unternehmen wieder überrollt und mit dem aktuellen Abflachen der Epidemie die Erkenntnisse wieder in den Hintergrund geraten.


Sie kommen aus dem SAP Bereich – ist diese ERP-Software weiterhin für die Zukunft gerüstet?


Definitiv. SAP hat viele innovative Softwarelösungen für Unternehmen unterschiedlichster Größe und besteht nicht nur, wie viele denken aus einer großen ERP Lösung für Konzerne. Diese Produkte profitieren von den Jahrzenten an Erfahrung die SAP im Umgang mit Kunden hat. Dieser Konzern hat es zudem immer wieder erreicht neue Technologien zu kreieren oder diese aufzugreifen und in die Roadmap seiner Produkte einzubauen und wird dies in Zukunft auch immer wieder schaffen.

Für Berufseinsteiger: Auf welchen SAP Bereich sollte man sich fokussieren? Sind andere IT Bereiche sogar „spannenden“/“zukunftsweisender“?


Dies ist schwer zu sagen, da jeder andere Vorlieben und Fähigkeiten hat. Ich selbst habe SAP als sehr guten Arbeitgeber wahrgenommen, der seine Mitarbeiter achtet und es ihnen auch ermöglicht, in andere Bereiche zu wechseln.

Novondo.de

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